Dienstag, 2. Dezember 2014

Medweths Numéro - Wetten, dass wird eine schwache Nummer!?

Nachdem Burda mit Harper's Bazaar sein Portfolio an High-Fashion Titeln aufgestockt hat zieht nun auch der Münchner Madame Verlag nach, und hofft im nächsten Jahr mit den aus Frankreich stammenden Hochglanz-Gazetten "Numéro" und "Numéro Homme" Werbeeinnahmen aus dem Luxus-Segment abzucashen.





L'Officiel Hommes, das Männermodenmagazin, von dem man annehmen darf, dass es während seiner vierjährigen Präsenz auf dem deutschen Markt nie schwarze Zahlen geschrieben hat, kickt der Verlag dafür aus seinem Programm.  

Warum Verleger Christian Medweth glaubt das "Numéro Homme" erfolgreicher wirtschaften wird als L'Officiel Hommes, ist nicht bekannt.  "Da wir fest an das Segment hochwertiger Medien glauben, ist diese Partnerschaft für uns ein strategisch wichtiger Schritt. Die hohe internationale Glaubwürdigkeit dieser Marke ergänzt unser Portfolio in idealer Weise" , fabuliert Verlagsgeschäftsführerin Marie-Christine Dreyfus in einer Pressemitteilung des Hauses. Was sagt sie uns damit? Nichts! Typische Worthülsen einer Managerin eben. Hauptsache das Wort "strategisch" taucht dabei mindestens einmal irgendwo auf. 

Glaubwürdig und hochwertig war L'Officel Hommes übrigens auch. Doch kein Schwein hat das hierzulande interessiert. Wie auch L'Officel Hommes ist Numéro ein Prestigeobjekt, das Herrn Medweth Geld kosten, aber ihm keines einbringen wird. Ein französischer Titel ist in einem Land, in dem ein Großteil selbst  der englischen Sprache  nicht wirklich mächtig ist, per se schon schwierig. Ein französischer Titel, der sich an Männer richtet, noch viel schwieriger. Ein französischer Titel, der einer männlichen Leserschaft zudem noch einen avantgardistischen Blick auf Mode, Kunst und Design aufzwingen will, ist chancenlos. 

Auch Numéro wird an der Verständnislosigkeit deutscher Männer für modische Avantgarde scheitern

Denn wer, egal ob Mann oder Frau, kann schon mit Sicherheit sagen, was unter Avantgarde eigentlich zu verstehen ist? Welche Zielgruppe hat der Verlag also für "Numéro Homme" im Visier? Natürlich wird in der Debüt-Ausgabe werbetechnisch erst einmal alles vertreten sein, was in der Welt der Luxusgüter Rang und Namen hat. Doch die 100 schwulen Stylisten, als fester Kundenstamm, werden die vier- bis fünfstelligen Anzeigenpreise auf Dauer gegenüber den Werbetreibenden nicht rechtfertigen können. 

L'Officiel Homme musste sich unter der "Leitung" von seiner früheren "Chefredakteurin" Lale Aktay in manchen Ausgaben mit gerade mal 12 Anzeigenseiten zufrieden geben. Darunter auch von lokal ansässigen Einrichtungen. Die Zahl der Anzeigen hat sich mit Aktays Nachfolger Götz Offergeld zwar vervielfacht, scheint aber dennoch nicht gewinnbringend gewesen zu sein, wenn das Magazin nun eingestellt wird. 

Madame Verlagseigner Christian Medweth hat für die Publikation einer deutschen Version von "Numéro Homme" eine Lizenz von Paul Emmanuel Reiffers erworben,
dessen Mazarine-Groupe die Markenrechte an "Numéro Homme" und "Numéro" besitzt und bereits Lizenzen für einen japanischen, chinesischen und russischen Ableger des Titels vergeben hat.


Möglicherweise getrieben von der Eitelkeit auf Augenhöhe mit Condé Nast mitstinken zu wollen, aber zu mut- und ideenlos eine eigenes Magazin mit Profil zu entwickeln, setzt Medweth, wie alle anderen deutschen Verleger auch, auf die Zugkraft eines im Ausland bewährten Titels. Die Zukunft des Printwesens fühlt sich für mich anders an!

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Dem Adel gefällt das: Frau von Taubes anbiederndes Stil-Gefasel

Dagmar von Taube "Wir leben hier wie auf dem Mond"

Wie schön für die adeligen Besitzer, die für ihren schönen Besitz nie arbeiten  mussten, und den ach so schwierigen Wandel der Zeit (wieso ist dieser schwierig, und für wen, für die Portraitierten in diesem Beitrag ja ganz sicher nicht) "stilvoll" an sich vorbeiziehen lassen können. 

So sehr die Autorin Dagmar von Taube von ihrer Clique namhafter Berliner Kultursnobs für ihre im Stilmagazin "Icon" erschienene Homestory auf Facebook* auch beklatscht wird, ich frage mich, was sie dem Leser damit eigentlich sagen will. 

Etwa das jeder, der seine Wohnung nicht mit Erbstücken möblieren kann, ein neureicher und somit unkultivierter Emporkömmling ist? Das Eingangs in ihrem Text eingebaute englische Zitat, "Imagine, the poor guy, he had to buy his own furniture!", lässt dies zumindest vermuten. Inhaltlich völlig abstrus ist insbesondere der gesamte sechste Absatz ihres Artikels:

Dagmar von Taube in ihrem Artikel
"Wir leben hier wie auf dem Mond"


Das Bewusstsein alles verlieren zu können, ist wohl weniger ein Privileg, als vielmehr eine Eigenschaft, und die lässt sich bei Vertretern aller Gesellschaftsschichten finden. Auch Nicht-Aristokraten verstehen sich auf die Wahrung von Stil in Zeiten der finanziellen Ebbe, und avancieren deshalb nicht gleich zu Proleten. Wie die Bewohner des von Frau von Taube beschriebenen Palazzos selbst erkannt haben, wohnen sie in einem Elfenbeinturm. "Wie auf dem Mond", sagt die Hausherrin und findet es einfach nur "herrlich." Doch in welch' geistigen Elfenbeinturm sitzt eigentlich der Axel-Springer-Verlag, oder Icon-Redaktionsleitern Inga Griese, um nicht zu merken, dass solch eine dünkelhafte Stilideologie völlig an der Lebensrealität arbeitender Menschen und dem Zeitgeist vorbeigeht?


*Aufmerksam wurde ich auf Frau von Taubes Adelshymne über die "Gefällt mir-Angabe" eines gemeinsamen Kontakts auf Facebook, und war entsetzt über den platten, weil unreflektierten Zuspruch, den sie dafür von einigen illustren Zeitgenossen aus ihrem Netzwerk erhielt. Auch Josef Voelk, Inhaber des Berliner Concept Stores "The Corner" und Verlegerin Angelika Taschen drückten, sehr zu meiner Verwunderung, auf den Like-Button. Denn, würde sich jeder nur noch mit Erbstücken umgeben, ob Möbel oder Kleidung, und neuen Sachen abschwören, würde Voelk nichts mehr verkaufen und niemand mehr Frau Taschens Bücher über zeitgenössisches Design lesen. Dass sich ausgerechnet Selfmade-Millionäre, wie Voelk und Taschen, für die Privilegien und die Blasiertheit des Adels begeistern können, kann ich mir nur mit einem geringen Selbstwertgefühl und/oder dem Streben nach etwas, dass sich mit Geld nicht kaufen lässt, erklären. Berlinerisch cool und kosmopolitisch, wie sich die beiden in Interviews gerne geben, ist diese Haltung allerdings nicht.

Donnerstag, 25. September 2014

MCM Store-Opening: Parade der Pseudo-Promis

Das die renommierte PR-Agentur Häberlein & Mauerer, die Münchner Ladeneröffnung ihres stylishen Kunden MCM ausgerechnet in eine Zeit legt, in der alle wichtigen Modeleute die Prêt-à-Porter Schauen in Paris verfolgen, ist schon ein wundersamer Schachzug. So musste die als "Grand Opening" angekündigte Veranstaltung, am Dienstag Abend, dann auch gänzlich ohne presserelevante Nasen auskommen und sich stattdessen mit Selbstdarstellern ohne Profil zufrieden geben. Tuntig-speckige Make-up Artisten und besorgniserregend dünne Moderatorinnen ohne Job inklusive. 

Als mich am darauffolgenden Tag der obligatorische Nachbericht von der Agentur erreicht, bin ich erstaunt darüber, wer da so alles als prominent klassifiziert wurde. So zählt die Agentur allen ernstes Silke Babbel, Laura Osswald, Valentina und Cheyenne Pahde, Tesic Persina, Diana Spörl und Funda Vanroy zu Münchens "Who-is-Who." Ungläubiges Kopfschütteln! 

Und sonst? Monica Ivancan (die Ex von Comedian Oliver Pocher) und Ex-Modelscout Peyman Amin waren auch dabei!


MCM Inhaberin Sung-Joo Kim (im Dirndl) mit einer grausig gekleideten 
Harriet Verney (mal DJane, mal Model, mal Stylistin) &  MCM CEO Paolo Fontanelli (rechts)

Freitag, 19. September 2014

Harper's Bazaar- so blutarm wie die Chefredakteurin

Das Leitbild der deutschen Harper’s Bazaar, die Frau, (O-Ton Margit Mayer in ihrem Vorwort) trägt Glitter-Hoodie und Bauchnabelpiercing und posiert mit verschränkten Armen über dem Kopf auf dem Titelblatt der Debütausgabe, das "wilden Luxus" im Heftinnern verspricht.  Auf der Suche nach dem Stilportrait über Carmen Geiss bleibe ich jedoch zunächst beim Vorwort der Chefredakteurin hängen. Genauer gesagt, am Foto, dass ihrem Willkommensgruß an die Leserinnen, vorangestellt ist.  Mit Porzellanteint, blutroten Lippen und üppigem Modeschmuck an Ohren und Hals, blickt sie, ihrem Image entsprechend, mit strenger Miene bei zurückgehaltenem Haar in die Ferne. Fast so scheint es, als wolle sie jedem der ihr unterstellte, dass ihr Editor-Bild die Nachahmung einer Aufnahme Horst P. Horsts von Coco Chanel ist, die Stirn bieten. Ob Sie dem Leser damit sagen will in welcher Liga sie sich selbst spielen sieht?  Mit Harper’s Bazaar erhielt Margit J. Mayer, endlich die Chance,  der Verlagswelt zu zeigen, wie die deutsche Vogue hätte aussehen können, wenn sie die Modebibel hätte füllen dürfen und nicht Christiane Arp, die den Chefredakteursposten 2003 von der turbulent glamourösen Angelica Blechschmidt übernommen hat. Der Burdasche’ Frontalangriff auf das Flagschiff des Condé Nast Verlags ist so dann auch optisch unübersehbar, wie inhaltlich vorhersehbar.

Zum Einstieg präsentiert Harper's, wie jedes andere Modemagazin der Welt auch,  die üblichen Must-have Seiten, und erfüllt damit schon mal die Forderungen der Anzeigenkunden, mit ihren Produkten redaktionell im Heft vertreten zu sein. 

Die Aufmachung sieht dem Look von Vogue zum Verwechseln ähnlich. Zu verantworten hat das Mirko Borsche, der mit seinen Typographie-Orgien zuletzt das TUSH Magazin und das Progammheft der Bayerischen Staatsoper in die Unleserlichkeit trieb, und für derlei Verfehlungen trotzdem jedes Jahr aufs Neue ausgezeichnet wird. Wie viele Freiheiten dem Grafiker beim Pixelschubsen schlussendlich eingeräumt wurden, bleib fraglich. Harper’s Bazaar Germany ist schließlich ein Lizenzprodukt. Der dem Burda Verlag von diversen Fachmedien bescheinigte Mut inmitten der Printkrise ein neues Magazin herauszubringen, ist somit auch nur halb so mutig, wenn man sich vor Augen führt, dass die Existenz von Harper’s Bazaar schon 133 Jahre zählt und damit sogar zehn Jahre länger währt, als die der mondänen Rivalin Vogue. 

Doch Mayer, bleibt auch nach nunmehr acht Ausgaben noch immer hinter ihren Möglichkeiten zurück. Bei Architectural Digest, dem Living-Magazin, dessen Chefredakteurin sie zehn Jahre lange war, hat sie bewiesen, dass sie es besser kann. Ob sie es bei Burda einfach nicht besser machen darf?

Betrachtet man es als eine Form der Anerkennung kopiert zu werden, können sich Vogue Herausgeber, Moritz von Laffert und seine Chefredakteurin, Frau Arp, freudig auf die Schultern klopfen.

Noch heute zehrt Harper's Bazaar vom Glorienschein Diana Vreelands, sagenumwobene Kolumnistin und Moderedakteurin des Mutterblattes von 1936 bis 1962. Ein charismatischer Freigeist mit spitzester Zunge,  deren Habitus von Mayer imitiert, aber nicht gelebt wird. Das Original Vreeland bleibt unerreicht! 

Was Vreeland von Mayer maßgeblich unterscheidet, mal abgesehen von der Tatsache, dass Vreeland nie Chefredakteurin des Titels war, ist, dass sie ganz auf ihr eigenes Urteilsvermögen vertraute, und darauf basierend vor allem junge Talente förderte. Mayer hingegen stellte ihr Team aus den altbekannten Nasen der deutschen Modejournaille und ihrem Langzeit-Taschenträger Stephan Maier zusammen. Kai Margrander mag als langjähriger Modechef von Glamour viel Know-how mitbringen, aber weil er in Harper's Frauen wie spaßbefreite, androgyne Berlin-Mitte Galeristinnen aussehen lässt, frage ich mich, ob er für diesen Titel die richtige Wahl ist. Dasselbe Fragezeichen sehe ich bei Redakteurin Veronika Heilbrunner aufpoppen. Die ambitionierte Streetstyle-Ikone, die zuvor beim Online-Shop mytheresa.com werkelte, und davor eine Blitz-Affäre mit Schmuddelrocker Pete Doherty gehabt haben soll, trägt gerne Sneakers zu knöchellangen Röcken, was per se schon von einem eher fragwürdigen Geschmack zeugt. Mayer sieht das offenbar anders und segnete ein mehrseitiges Stil-Porträt über ihre hauseigene Moderedakteurin in der zweiten Ausgabe ihres Blattes ab. Doch passen Turnschuhe und Maxi-Rock à la Heilbrunner wirklich zum Mythos von Harper's Bazaar? Natürlich nicht!

Während Vreelands Harper’s Bazaar Sammelbecken für junge Fotografen, Models und Autoren  war, entpuppt sich Mayers Jahrmarkt der Eitelkeiten als Hort der Berliner Snobs und Kulturaffen. Mayers Inner-Circle? Eine Selbstbeweihräucherung, die 2009 schon Gruner + Jahrs Personality-Postille Park Avenue das Aus bescherte.

Burdas Harper's Bazaar setzte in seiner Erstausgabe auf Karl Lagerfeld als Fotograf, von denen hauptberufliche Lichtbildkünstler hinter vorgehaltener Hand behaupten, dass er eigentlich gar kein so guter Fotograf sei. Mehr als gepflegtes Mittelmaß war seine in Kooperation mit Carine Roitfeld produzierte Strecke für Heft #1 nun wirklich nicht. Wie auch immer man zu den fotografischen Künsten Lagerfelds stehen mag, er ist jedenfalls niemand, den man im Vreelandschen Sinne noch pushen müsste. Nun könnte man einwenden, das Vreelands Handschrift Schnee von gestern ist, und man sich daran nicht mehr, sondern nur noch am aktuellen Zeitgeist orientieren müsse. Könnte argumentieren, dass die heutige amerikanische Harper's Bazaar unter der Leitung von Glenda Bailey auch nicht mehr dass ist, was sie unter dem Einfluss Vreelands einmal war. Es würde sogar stimmen. Doch es änderte auch nichts am Resultat der deutschen Harper's Bazaar, die nach acht Ausgaben noch immer so blutarm ist, wie ihre Chefredakteurin. Relevanz gleich null. "Ideen habe Viele", hörte ich sie auf einem Branchentreffens einst in die Runde flöten, "Ich brauche talentierte Schreiber!" Mission misslungen! Nicht ein Beitrag in Harper's Bazaar war bislang von Belang. 

Wer will schon als modisch aufgeklärter Zeitgenosse das 752. Porträt über Ines de la Fressange, eine weitere unverifizierbare Anekdote über Coco Chanel oder eine erneute Ode an Jackie Kennedy, Grace Kelly oder Audrey Hepburn lesen? Auch der Welt entrückte Chefredakteure, sich elegisch gebende Berliner Kunstschnauzen oder verzottelt gekleidete dänische Blogger, sind so überflüssig wie sich selbst feiernde Ressortleiter auf den Gesellschaftsseiten am Heftende. Wetten, dass es Harper's Bazaar auch bald sein wird? 




Donnerstag, 18. September 2014

Erica's 15 minutes of fame! Wer ist Erica?

Werde Fan von Erica de Lalor! Erica wer? Und, warum überhaupt? Ein Blick auf ihr Facebook-Profil bringt Klarheit: "Erica de Lalor is from Rio. She is Brazilian and French. She exudes "ipanema" with her sunshined skin, sexy smile and luxurous wavy hair!"  

Wieder mal so Eine, die versucht  mit "Nichts" außer den ihr von Mutter Natur gegebenen Attributen, "Titten und Legs", auf sich aufmerksam zu machen. Bei Basti Schweinsteiger soll ihr das sogar ganz gut gelungen sein. GALA weiß mehr. So titelt die Hamburger Klatschpostille diese Woche von Schweinis "Liebechaos" und zeigt auf ihrem Cover den Bayern-Star nebst der drei Damen, die für besagtes Hormon-Wirr-Warr des Mittelfeldspielers verantwortlich sein sollen. Neben Dauerfreundin Sarah Brandner und Tennisspielern Anna Ivanovic, ist dort auch Lalors filzig frisierte Birne (Udo Walz?) zu sehen. 



Ich blättere mich also zur "Story der Woche" auf Seite 16 vor. "Wem schenkt er sein Herz?" fragt Autorin Kirsten Reineke zum Auftakt ihres Artikels. Ich überfliege den Beitrag bis zu der Stelle an der Lalors Name zum ersten Mal auftaucht und erfahre, dass die 27-jährige Brasilianerin  Schweinsteigers Kontakte nicht nötig habe, da sie schließlich als Lifestyle-Managerin  und Charity-Fee arbeite. Ihr sei es wichtig Gutes zu tun, bekennt sie. Vor allem sich selbst, denke ich angesichts  Schweinis Marktwert und und zerbreche mir den Kopf, was das Anforderungsprofil einer Lifestyle-Managerin eigentlich beinhaltet. Ob sie mir in dieser Funktion auch so eine Louis Vuitton Reisetasche -Modell Keepall 55 Macassar- besorgen könnte, die Basti Schweinsteiger auf dem groß abgebildeten Foto über ein Rollfeld schleppt? Die macht mich nämlich gerade mehr an, als jeder weitere Satz über Frau Lalor, die ihrem Nachnamen erst vor kurzem ein aristokratisch anmutendes "de" vorangestellt hat. 

Frauen wie Lalor, mit überdurchschnittlichem Geltungsdrang auf der Suche nach einem Real Big Spender sind in München zuhauf unterwegs. Ihr Jagdrevier sind die Nobeldissen, Heart, Pascha, P1, oder Szenebars, wie das "Flushing Meadows", und die Bar ohne Namen in der Frauenstraße 26, wo sich Lalor  und Schweinsteiger kennengelernt haben sollen. Promigeile Weiber gibt es vermutlich seit es Promis gibt. Lange bevor sich Verena Kerth über ihr Karriere-Sprungbrett Oliver Kahn mit großem Eifer vom Bartresen des P1 vor die Kameralinsen der Boulevard-Presse katapultierte, schnorrte sich schon Uschi Obermaier an der Seite der Rolling Stones durchs Leben. 

Das ist reputationstechnisch betrachtet zwar eine wesentliche  internationalere Hausnummer, als die private Kalkulation von Sabia Boulahrouz (angehende Miss van der Vaart), und ist im Endeffekt doch das gleiche. Auch Jasmin Molnar, gelernte Modeverkäuferin, profitierte vom Aus ihrer Blitz-Affäre mit Oliver Kahn im Jahr 2007. BUNTE und Exklusiv boten ihr nicht nur eine großzügige Plattform zur Selbstdarstellung sondern auch üppige Honorare. Noch im selben Jahr gab Liliana Matthäus der "blanken Berechnung" ein neues Gesicht. Und, welche TV-Angebote erhielte wohl eine Claudia Effenberg, hätte sie sich statt einem Profi-Kicker einfach nur einen professionellen Klempner geangelt?

Zurück zu Lalor. Für ihren Karriere Kick-off hat die Gute eine hinreißend affektierte Tucke aus ihrem Freundeskreis zu ihrem Manager ernannt. Irgendwer muss ja schließlich jene Bilder schießen, die den Anschein erwecken sollen, als handle es sich bei Lalor um ein um ein begehrtes Objekt der Paparazzi. Darauf zu sehen ist Lalor mit tiefschwarzer Sonnenbrille, wehendem Haar und schnellen Schrittes. Selbstinszenierung auf Facebook, die an Peinlichkeit kaum zu überbieten ist, von GALA aber auch nicht ansatzweise hinterfragt wurde. People-Journalismus, der ausschließlich in seichten Gewässern fischt! 


Ein gemeinsames Foto mit Schweinsteiger soll als Beweis für eine angebliche Affäre dienen? Ginge es danach hätte Schweini schon mit halb München geschlafen. Sorry Frau Lalor, aber mein "Like" bekommen sie für diese platte Ego-Nummer nicht!